Als wir 2014 die Imkerei als Hobby begannen, wurden wir erstmalig mit der Thematik des Insektensterbens konfrontiert. In den letzten 27 Jahren hat die Insektenmasse laut NABU über 75 Prozent abgenommen. Dieser Rückgang lässt sich nicht verleugnen. Jeder, der bereits vor dem Jahr 2000 Auto gefahren ist, kann sich an die Insekten-behafteten Windschutzscheiben und Kühlergrills erinnern. Heute jedoch ist die Windschutzscheibe auch im Hochsommer nahezu insektenfrei.
Meiner Meinung nach tragen folgende Einflüsse dazu wesentlich bei:
Verschwinden die Insekten, so folgen die Vogel, dann das Wild und schließlich der Mensch. Es ist Handeln angesagt und das sofort.
Prinzipiell habe ich ein gewisses Grundverständnis für Landwirte, welche durch Niedrigstpreise geknechtet werden und deswegen gezwungen sind, immer effizienter zu produzieren. Andererseits gibt es die Diversität in unserer Natur nur einmalig.
Es kann nur durch ein Miteinander funktionieren!
Mit jedem Produkt, welches Sie von ökologisch nachhaltigen oder biologischen Anbau kaufen, tragen Sie einen Teil dazu bei, dass Insekten wieder einen Platz in der Natur finden können. Somit kann der Landwirt erforderliche Maßnahmen mit der Unterstützung des Konsumenten auch tatsächlich umsetzen.
In diesem Kontext finde ich folgende Initiativen bemerkenswert:
Zusammen mit derm Arbeitskreis Umwelt der Gemeinde Halllbergmoos versuche ich Wege zu finden, Landwirten in der Gemeinde eine nachhaltigere Landwirtschaft zu ermöglichen.
Heimischen Gärten
Nutzen Sie alternative Methoden Unkraut und Schädlinge in Schach zu halten. Sie müssen nicht immer gleich die Giftkeule schwingen. Beispielweise reicht bei Blattläusen oft schon der Einsatz von Seifenwasser oder zur Abwehr des Apfelwicklers oder anderen Obstmaden ein Netz aus (siehe Beschreibung des Bayerischen Obstzentrums).
Wohnanlagen, Einfahrten und Wege
Die bequemste Art, Unkraut im Hofbereich zu beseitigen, ist unbestritten der Einsatz von Glyphosat (Produkte wie Roundup und andere). Bei Anwendung eines leistungsfähigen Gasbrenners jedoch können Sie mit einem zusätzlichen Aufwand von ca. 1 Stunde jährlich auf Anwendung von Glyphosat gänzlich verzichten.
Überzeugen Sie Ihre Wohngemeinschaft, dass der marginale Mehraufwand eine gute Investition für den Erhalt der Umwelt ist.
Positive Nebenbemerkung: Die Gemeinde Hallbergmoos hat seit 2018 beseitigt Wildwuchs auf kommunalen Flächen durch eine Heißwasseranwendung.
Seit 2014 suchen wir in der Gemeinde Hallbergmoos nach (temporär) ungenutzten Grundstücksflächen, um daraus Insektenparadiese zu schaffen. Die nachfolgenden Bilder geben Ihnen einen Eindruck, wie eine Fläche in der Siegfriedstraße über einen Zeitraum von 3 Jahren zum Blühen erweckt wurde.
Verfügen Sie über eine nicht genutzte Fläche und wollen mitmachen? Wir beraten Sie bei der Planung und unterstützen Sie auch gerne bei der Umsetzung. Je nach Blumenmischung fallen dabei Kosten von 20€ bis 80€ pro 1000m2 an. Besondere Projekte werden auch durch ein bestehendes Sponsoring unterstützt.
Kontaktieren Sie uns bei Interesse !
Ein Immobilienbesitzer aus Eching wurde auf mein Blühflächen-Engagement aufmerksam und wollte es unterstützen. Anfang Mai 2019 konnte ich im Ortszentrum von Eching so rund 400m2 Rasenfläche vor einem Mietobjekt in eine Blühfläche umwandeln. Auch wenn der Name meiner Initiative hier nicht genau passt, so wollte ich meine Unterstützung nicht auf die Gemeinde Hallbergmoos beschränken.
Im selben Zuge konnte der Besitzer einen befreundeten Landwirt überzeugen, 2ha seiner Fläche mit einer Blühmischung zu besähen.